27. Februar 2025

EcoAustria

EcoAustria-Studie: Online-Apotheken könnten Österreichs Volkswirtschaft jährlich mit bis zu 620 Millionen Euro entlasten

Wien, am 27. Februar 2025 - In einer aktuellen Studie im Auftrag von Redcare Pharmacy/Shop Apotheke hat das Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria den volkswirtschaftlichen Einfluss des Online-Medikamentenhandels in Österreich untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass digitale Vertriebswege nicht nur die Medikamentenversorgung erleichtern, sondern auch erhebliche volkswirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. 

Erschwerte Erreichbarkeit von Apotheken im ländlichen Raum

Besonders in ländlichen Regionen steht die Bevölkerung vor erheblichen Herausforderungen, was den Zugang zu Medikamenten betrifft. Vergangene Analysen zeigen, dass rund 296.000 Personen mehr als zehn Minuten Fahrzeit zur nächsten Apotheke benötigen – das ist ein Problem, das sich künftig noch verstärken wird.

„Hinzu kommt, dass die Zahl der über 65-Jährigen wächst, während die Anzahl der Apotheken nicht im benötigten Maße zunimmt. Besonders betroffen sind mobilitätseingeschränkte Personen und Menschen mit chronischen Erkrankungen, die auf eine regelmäßige Medikamentenversorgung angewiesen sind. Gleichzeitig bedeutet der Mangel an Apotheken in diesen Gebieten für Berufstätige und junge Erwachsene zusätzliche Kosten durch Zeitverlust“, so Martina Egger, Director, Country Management Austria bei Redcare Pharmacy/Shop Apotheke. 

Volkswirtschaftliche Entlastung von bis zu 620 Millionen Euro pro Jahr

In Anbetracht dieser Herausforderungen bietet der Online-Medikamentenhandel nicht nur eine wertvolle Entlastung sondern zeigt sich auch als positiver Treiber für die gesamte Volkswirtschaft. Laut Studie summiert sich die Zeitersparnis durch den Wegfall von Anfahrtswegen auf rund 5.5 Mio. Stunden jährlich. Wandelt man diese gewonnene Zeit in produktive Arbeitsstunden um, so steigt das Haushaltseinkommen in Österreich um 82 Millionen Euro pro Jahr. Der Staat profitiert jährlich durch zusätzliche Steuer- und Abgabeneinnahmen von rund 59 Millionen Euro.

„Insgesamt ergibt sich dadurch ein volkswirtschaftlicher Nutzen von etwa 141 Millionen Euro – und das allein für Menschen mit einer Wegzeit von mehr als 10 Minuten zur nächsten Apotheke. Zieht man auch jene Personen in Betracht, die bereits eine Apotheke in der Nähe haben, aber durch einen Online-Kauf Zeit sparen, steigt der gesamtgesellschaftliche Gewinn auf beeindruckende 620 Millionen Euro jährlich“, erklärt Wolfgang Schwarzbauer, Leiter des Forschungsbereichs regionale Wirtschaftspolitik und Außenwirtschaft bei EcoAustria.

Entlastung des Gesundheitssystems und Innovationspotenzial

Neben dem Zeitgewinn ergeben sich durch die Öffnung des rezeptpflichtigen Vertriebs für Online-Apotheken weitere positive volkswirtschaftliche Effekte in Hinblick auf das gesamte Gesundheitssystem. Durch eine verbesserte Arzneimittelabgabe und engere Überwachung der Einnahme etwa könnten Fehler bei der Medikamentenanwendung reduziert und langfristig Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden. Chronisch kranke Personen sollten durch telepharmazeutische Dienstleistungen regelmäßige Konsultationen erhalten können, wodurch Notfallbehandlungen und Krankenhausaufenthalte verringert werden. Nicht zuletzt ermöglichen Telepharmazie und Telemedizin Anschub für Gesundheits-IT und technologische Innovation. 

„Wird der Vertrieb rezeptpflichtiger Medikamente über Online-Apotheken nicht ermöglicht, entstehen nicht nur volkswirtschaftliche Kosten, sondern auch verpasste Chancen für die Weiterentwicklung der digitalen Gesundheitsversorgung in Österreich“, resümiert Schwarzbauer.

Link zur Studie: https://ecoaustria.ac.at/vwl-aspekte-online-medikamentenhandel/ 

Pressekontakt

Thomas Reiter
Reiter PR 
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