06. Mai 2020
Seven Bel
Lärmfotografie: Seven Bel sichert sich Investment von eQventure
Oberösterreichisches Startup hat sich der Visualisierung von Schall verschrieben
Ein Schallpegel von siebzig Dezibel - oder sieben Bel - ist jener Grenzwert, ab dem Lärm für Menschen auf Dauer potenziell gesundheitsgefährdend sein kann. Um Ingenieure dabei zu unterstützen, leisere Produkte zu entwickeln, gründete der promovierte Mechatroniker Thomas Rittenschober die Firma Seven Bel. Das Linzer Startup hat eine neuartige Technologie zur Visualisierung von Schall patentiert und nun zur Serienreife entwickelt. Diese hat das Potential, als Standard-Messinstrument flächendeckend in der Industrie zum Einsatz zu kommen.
Akustische Bilder von Seven Bel
Seit der Jahrtausendwende gibt es akustische Kameras zur Schallvisualisierung: diese sind jedoch in der Anschaffung teuer (ab 40.000 € aufwärts), begrenzt mobil und meist benötigt man Expertenwissen für die Bedienung. Mit der radikal neuen Technologie von Seven Bel wird vieles einfacher, wobei keine Abstriche in der Bildqualität gemacht werden: Ein Sensor scannt das Schallfeld und eine mobile App zeigt Schallquellen sowie akustisch problematische Stellen ähnlich wie eine Wärmebildkamera auf einem Foto oder Video an. Die akustischen Bilder können direkt am Handy des Anwenders analysiert und mit Kollegen, Partnern oder Kunden in Form von automatisch generierten Berichten geteilt werden.
„In der Entwicklung unseres Messsystems wurde speziell darauf Wert gelegt, dass man schnell zu Ergebnissen gelangt“, betont Thomas Rittenschober. Bis akustische Messergebnisse vorliegen, dauert es mit unseren Instrumenten inklusive Aufbauzeit für das Messsystem weniger als fünf Minuten. Weitere Alleinstellungsmerkmale sind die hohe Bildqualität sowie die Einfachheit, mit der das System zu bedienen ist. Zusätzlich sprechen Mobilität und die hohe Kostenattraktivität im Vergleich zu Konkurrenzprodukten für Seven Bel.
Die Schallscanner stehen in zwei Größen zur Verfügung: die längere Variante liefert zuverlässige Messergebnisse besonders für tieffrequenten Schall von industriell relevanten Applikationen, während die kürzere Variante sich auch in räumlich beengten Verhältnissen, wie zum Beispiel in Fahrzeugkabinen, einsetzen lässt.
Weiß man, wo Geräuschquellen liegen, spart man wertvolle Zeit in Entwicklungsprozessen und kann sich direkt der Lösung des akustischen Problems widmen. Schon jetzt gibt es erste Kundenaufträge aus den Bereichen Automotive, Maschinen- und Anlagenbau sowie Haushaltsgeräte, etwa von KTM, Fill oder Liebherr. Auch im Bereich Raumakustik, Qualitätskontrolle und Instandhaltung ist das Messsystem einsetzbar: So können zum Beispiel akustische Schwachstellen in Gebäuden oder an Produkten in der Fertigung einfach lokalisiert und entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden.
Nach Abschluss der ersten Pilotprojekte plant Seven Bel den Markteintritt im Sommer 2020, der von Vertriebsprofi und zukünftigem Co-Geschäftsführer Michael Andessner geleitet wird. Er war zuletzt als Geschäftsführer für einen japanischen Konzern im Bereich Messtechnik tätig. Nun komplettiert er das Management von Seven Bel.
eQventure Investment
Die bahnbrechende Produktentwicklung von Seven Bel überzeugte die Beteiligungsgesellschaft eQventure, die 500.000 Euro in das Unternehmen investierte und ab sofort mit einem starken Netzwerk sowie fundiertem unternehmerischen und technischen Know-how unterstützt. Seven Bel wird nun von einer Reihe internationaler Industrie- und Branchenexperten, darunter die erfolgreichen Sensorunternehmer Clemens Gasser und Albert Niel, tatkräftig beraten. „Auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten investieren wir in Unternehmen mit hohem Potential. Denn viele Technologieunternehmen wachsen momentan besonders schnell“, kommentiert eQventure-Gründer Herbert Gartner die jüngste Investment-Entscheidung.
Über Seven Bel (https://www.sevenbel.com/):
Seven Bel hat sich auf die Visualisierung von Schall im industriellen und privaten Umfeld spezialisiert. Das Linzer Unternehmen erhielt 2019 den Edison Preis in Gold für technologie-orientierte Ideen und wird seit der Gründung im Jahr 2018 von AWS, FFG und dem oberösterreichischen Startup-Inkubator tech2b finanziell unterstützt.
Bildquelle: Junge Digitale
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Thomas Reiter, Reiter PR
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