25. Juni 2019

Iventa

Wird unsere Arbeit künftig von Robotern gemacht?

In Europa steigt die Skepsis gegenüber dem Einsatz von Robotern am Arbeitsplatz. So lautet das Ergebnis einer Ende Jänner 2019 veröffentlichten Studie.[1] Aber wie wird die Digitalisierung die Arbeit künftig verändern? Diese und andere Fragen beantwortet Martin Mayer, Geschäftsführer von Iventa, im Gespräch. 

„Disruption ist sicherlich einer der Megatrends im Hinblick auf die Arbeit der Zukunft“, prophezeit Martin Mayer. Die gesamte Digitalisierung verändert Firmen und Branchen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Manche schneller, manche weniger schnell. Laut Mayer gebe es hier zwei wesentliche Treiber. Zum einen hat sich der Zugang zum Kunden verändert. Durch das Internet ist die ganze Welt ständig potentieller Kunde. Das führt zur Auflösung der regionalen Grenzen von Märkten. Und auf der anderen Seite können Maschinen dank künstlicher Intelligenz und moderner Rechnerleistungen insbesondere repetitive Tätigkeiten – auch geistig repetitive Tätigkeiten – ersetzen.

Das ist ein Szenario, das immer wieder strapaziert bzw. eine Frage, die immer wieder aufgeworfen wird: Nehmen uns die Maschinen die Arbeitsplätze weg? Für Mayer lautet die Antwort: Ja und Nein.

„Vor allem bei Jobprofilen, die repetitive Tätigkeiten ausführen, besteht die Gefahr, dass es diese in ihrer jetzigen Form nicht mehr geben wird“, sagt er. Hier wären vor allem sehr routinegetriebene Jobs, wie beispielsweise Buchhalter, Personalverrechner oder juristische Sachbearbeitung, zu nennen. Viele Stellen im öffentlichen Bereich, die sehr gesetzeskonform, bescheidorientiert vorgehen müssen, brauchen Strukturen, aber keine Menschen mehr. Das können Maschinen ebenso effizient erledigen. Ein Beispiel nennt Mayer auch: Die Ausstellung eines Parkpickerls. Heute ist dies über ein Online-Formular möglich, aber ebenso auch über die Bezirksämter. Eigentlich wäre es relativ einfach, dies nur mehr über ein Webformular einzugeben und die Erfüllung der Voraussetzungen im Hintergrund vollelektronisch zu prüfen und zu erledigen. Magistratsmitarbeiter, die wie heute den Antrag händisch bearbeiten und die Voraussetzungen prüfen, sind aus seiner Sicht nicht mehr notwendig, denn das könnte auch vollautomatisiert erledigt werden – oder ebenso auch die Belegabrechnung in der Sozialversicherung. „In diesem Fall werden Maschinen sozusagen zu Jobkillern.“

Auf der anderen Seite jedoch – und daher das Nein von Mayer auf die oben skizzierte Frage – werden wiederum Menschen gebraucht werden, die den Maschinen das beibringen, was sie können sollen und diese auch warten. Personen, die sich auch damit auseinandersetzen, wie die Oberfläche im Internet aussehen muss, damit auch jemand, der sonst nicht oft im Internet unterwegs oder stark sehbeeinträchtigt ist, sich leicht tut, ein Parkpickerl – um bei dem oben erwähnten Beispiel zu bleiben – zu beantragen.

„Das Internet hat auch die Grenzen der Märkte verändert“, meint Mayer. Das bietet Unternehmen sehr viel Potential ihre Geschäftsfelder auszuweiten bzw. in andere Märkte zu gehen. Und auch das generiert wiederum Jobs. Auch kleine Geschäftstreibende, die früher auf jene Kundschaft angewiesen waren, die in ihr Geschäftslokal gekommen ist, haben heute die Möglichkeit über ihre Website Kunden auf der ganzen Welt zu erreichen. Im Handel gehen viele davon aus, dass ein Teil der Jobs wegfallen und ein Teil des Umsatzes vom stationären in den Internethandel gehen wird. Das Geschäftsmodell des stationären Handels wird mittelfristig weiter unter Druck geraten. Vermutlich gibt es künftig weniger Personal „on the floor“, weil dieses zu Amazon & Co gehen wird, so Mayer. Auf der anderen Seite muss man jedoch auch sehen, dass die Logistikbranche dadurch eine Dynamik erfährt. Und hier – aufgrund der neuen Herausforderungen – mittelfristig mehr Personal gebraucht werden wird. „Und viele neue Jobs sind künftig im Bereich der Softwareentwicklung zu erwarten, denn diese werden zusätzlich benötigt“, ist sich Mayer sicher.

Daher ist für Mayer die Vorhersage, wie die Digitalisierung die Arbeit mittelfristig beeinflusst, ob sie in Summe mehr Jobs vernichten oder mehr schaffen wird, extrem schwierig zu prognostizieren. „Die digitale Disruption wird auf jeden Fall ganz massiv die Arbeitswelt und die Jobs verändern, aber in welche Richtung das wirklich gehen wird, das ist aus heutiger Sicht komplett offen. Wenn Branchen, Regionen oder Volkswirtschaften diese Chancen der Digitalisierung nutzen, dann wird das eher sehr positive Effekte auf die Beschäftigung haben. Wenn sie aber die Digitalisierung als Gefahr oder Bedrohung wahrnehmen, dann wird das auch Jobs vernichten. Aber es wird auf jeden Fall zu großen Umwälzungen kommen“, sagt Mayer.

Über Iventa

Iventa wurde 1991 als Full-Service-Mediaagentur für Personalanzeigen von Christiana Mayer gegründet. Heute ist Media Service (Personalwerbung) neben der Personalberatung, Personal- und Organisationsentwicklung, Employer Branding und dem IT-Recruiting einer von fünf Unternehmensbereichen. Dabei unterstützt Iventa erfolgreiches Personalmanagement und findet die passenden Kandidatinnen und Kandidaten für Führungs- bis hin zu SpezialistInnenpositionen. Das Unternehmen wird heute von Martin Mayer geführt und beschäftigt 100 MitarbeiterInnen. Iventa verfügt neben dem Hauptsitz in Wien über Standorte in Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg, Hamburg und Bukarest. Weitere Informationen: www.iventa.eu

Foto: Martin Mayer, Geschäftsführer von Iventa.
Fotocredit: © Iventa, Ulrike Röck; Abdruck honorarfrei

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[1] https://www.uni-wuerzburg.de/en/news-and-events/news/detail/news/increasing-skepticism-against-robots/

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