19. April 2012

Business Circle

Breakfast Briefing: Erfolg entsteht aus Individualität

Markus Hengstschläger kämpft gegen das fatale Streben nach Durchschnittlichkeit in Österreich

 

Auf Einladung des Konferenzunternehmens Business Circle und des Mobilfunkers Orange begeisterte der Genetiker und Bestsellerautor Markus Hengstschläger mit seinen ebenso nachdenklichen wie humorvollen Parolen beim Breakfast Briefing in K47. „Wir Österreicher streben nach dem Durchschnitt, und das Bildungssystem unterstützt diese Durchschnittlichkeit“, startet Hengstschläger seinen Vortrag.

Lehrer verwenden 80% ihrer Zeit, um Schüler in Dingen zu fördern, die sie nicht können. Es herrsche ein völlig falscher Talentbegriff. Wir sehen nämlich nur den Erfolg, nicht die harte Arbeit, die dahinter steckt, diese Talente zu entdecken: „Üben, üben, üben, ohne das geht gar nichts! Aber üben, üben, üben führt nicht bei jedem zum Gleichen.“ Es sei in Österreich im Moment viel angesagter, sich mit der Mehrheit zu irren, als alleine recht zu haben. Diese Stimmung müsse man wieder ändern.
Viele Eltern würden den Fehler begehen, dass sie aus ihren Kindern das machen, was sie gerne hätten, ohne auf die Talente der Kinder zu achten. Wenn ein Kind beispielsweise vier Nicht genügend und ein Sehr gut hat, sollte man ein bisschen bei den vier Nicht genügend machen und sehr viel beim Sehr gut.

Wichtig wären da laut Hengstschläger zwei Dinge: Einem jungen Menschen muss man helfen, in sich hineinzuschauen – am besten wird so etwas in einem eigenen Fach gelehrt. Und Lehrer brauchen das Know-how, um Talente zu entdecken. Wir müssen ein System finden, wie wir Individualität fördern. Nur der, der den alten Weg verlässt, kann einen neuen gehen. Das will in Österreich aber niemand: Keiner will die Kinder, die als Abweichler gelten, keiner will die in seiner Firma, geschweige denn an der Uni oder in den Schulen, weil jeder sagt: Das ist mühsam. Jeder konzentriert sich darauf, dass der Durchschnitt o. k. ist. Dann scheinen alle zufrieden. Das Ziel muss sein, dass jeder irgendetwas gut kann und nicht vieles mittelmäßig - und bereit ist, daran hart zu arbeiten. Entscheidend für die Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sind schließlich eine gute Durchmischung mit unterschiedlichen Talenten und der Wille, der Zukunft mit einer ordentlichen Portion Mut zu begegnen.

Unter den Teilnehmern des Breakfast Briefings fanden sich u.a. Mag. Erich Kandler (Deloitte), Günther Gall (RBI), Dr. Valeska Grond (Bawag), Prof. Sebastian Kummer (WU Wien), Mag. Barbara Polster-Grüll (KPMG), Dr. Oliver Zenz (GrECo) und Mag. Cornelia Zinn-Zinnenburg (Kienbaum).

Bildtext: Referent Markus Hengstschläger, Gastgeberin Romy Faisst (Business Circle) und Andreas Lenz (Orange) setzen auf Individualität statt Durchschnitt.

Bildquelle: Anna Rauchenberger

Pressekontakt:
Mag. Thomas Reiter, Reiter PR
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