25. Januar 2024

Kiubo

Rückblick und Ausblick: Kiubo im Gespräch

Florian Stadtschreiber und Hans Schaffer, beide Kiubo Geschäftsführer.
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Kiubo ist eine komplett neue Art des Wohnens, ein modulares Bausystem, das völlig flexibel funktioniert. Was bisher geschah und was die Pläne für das Jahr 2024 sind, darüber sprachen wir mit den beiden Geschäftsführern Hans Schaffer und Florian Stadtschreiber. 

Graz/Wien, 25. Jänner 2024. Kiubo begann als Forschungsprojekt der ÖWG Wohnbau und dem Grazer Architekturbüro Hofrichter-Ritter. Die Immobilienbranche kämpft seit langem mit Herausforderungen, wie Fachkräftemangel und Qualitätsproblemen auf den Baustellen. Der Markt verlangt nach nachhaltigem Wohnen, kleineren Wohneinheiten und vor allem nach flexiblen und anpassungsfähigen Nutzungslösungen. Und nach einer architektonischen Antwort in Bezug auf Flexibilität und Anpassung an die Lebensbiografien der Menschen. „Uns war klar, wie diese auszusehen hat: Will man wirklich flexibel sein, muss der Roh- vom Ausbau getrennt und Häuser anders gedacht werden, als das bisher der Fall war. Also nicht mehr starr, sondern nutzungsoffen. Am Ende ist die Idee dieses Regals entstanden, die nicht neu ist, sondern bereits von Le Corbusier bekannt ist, weil sie genau diese Anforderungen an Flexibilität und Nutzungsoffenheit erfüllt“, so Florian Stadtschreiber.  

Kiubo im Rückblick: Was bisher geschah

Gleichzeitig mit der erstmaligen Präsentation des Konzepts auf der Architekturbiennale 2021 wurde der Prototyp erfolgreich umgesetzt. Hier wurde in Pischelsdorf eine eingeschossige Lösung mit drei Modulen realisiert und bis Sommer 2021 erprobt. Danach folgte die Fertigstellung des Demoprojektes. „Die Idee des Regals mit Modulen, die eingeschoben werden, ist ja schon relativ alt, aber die ÖWG war das erste Unternehmen, das ein solches Haus tatsächlich errichtet hat. Parallel zu dieser Entwicklung haben wir die Marke Kiubo ins Leben gerufen“, so Hans Schaffer. Seit Oktober 2021 steht das erste Kiubo-Wohnhaus in der Starhemberggasse in Graz. „Das erzeugt sehr viel Aufmerksamkeit. So haben seit Oktober 2021 bereits mehr als 600 Besucher:innen das Demoprojekt besichtigt. Für unseren Mut bekommen wir sehr viel Anerkennung. Und daher haben wir schon einige Auszeichnungen bekommen“, ergänzt Stadtschreiber. 

Im Mai 2022 folgte die Gründung der Kiubo GmbH. So wurde aus einem Forschungsprojekt ein Unternehmen. Seither hat sich das junge Unternehmen auch personell weiterentwickelt. In den Jahren 2022 und 2023 wurde Kiubo mehrfach ausgezeichnet, wie als Siegerprojekt bei dem FIABCI Prix d’Excellence Austria 2022, dem BIG SEE Architecture Award 2023 oder dem FIABCI World Prix d’Excellence 2023. Kiubo entwickelt sich ständig weiter. Und das sowohl als Innovationstreiber als auch hinsichtlich des Bausystems. So folgte auf Kiubo 1.0 Kiubo 2.0. Die wesentliche Verbesserung ist hier jene, dass auch die Terminals flexibel sind. Ist jener im Demoprojekt in Graz noch aus Ortbeton und daher fix, besteht der Terminal 2.0 großteils aus Beton-Fertigteilen und ist daher abbau- und wiederaufbaubar. Die Entwicklung von Kiubo 2.0 wurde im Jahr 2023 abgeschlossen. 

Kiubo im Ausblick: Vorhaben für 2024

2024 werden einerseits Projekte entwickelt und andererseits das System sowie das Konzept optimiert und weiterentwickelt. In diesem Jahr folgt auch der Start für ein weiteres Projekt in Raumzellenbauweise, das dann 2025 realisiert werden wird. Dieses Projekt wird mit 64 Modulen im Kiubo 2.0-System in der Steiermark entstehen. Drei bestehende Module aus dem Grazer Kiubo-Gebäude werden in das neue Projekt umziehen und „so geben wir den Modulen ein drittes Leben“, so Stadtschreiber. Dabei handelt es sich um jene Module, die bereits im Prototypen in Pischelsdorf ihre erste Verwendung fanden, im Herbst 2021 in das Kiubo-Wohnhaus in der Starhemberggasse umzogen und hier Kiubo als Büro dienten. Nun bekommen sie bald ein neues Zuhause.  

Derzeit wird auch an einem Öko-Modul gearbeitet, da kreislauffähiges Bauen in Zukunft ein noch größeres Thema werden wird. Dabei steht der Einsatz von nachhaltigen Materialien und wie diese miteinander verbunden werden, um sie später wieder sortenrein trennen zu können, im Fokus. Die neuen Öko-Module werden im Kiubo-Wohnhaus in der Starhemberggasse eingebaut und getestet. Auch wird die Weiterentwicklung hin zu Kiubo 3.0 stattfinden, damit Kiubo einfach immer besser wird. Dazu werden laufend Monitoring-Maßnahmen durchgeführt. Ebenso wird Kiubo bei vielen Veranstaltungen vertreten sein, wie beispielsweise auf der EXPO REAL 2024 im Oktober 2024 in München oder beim 2. Sächsischen Holzbautag im April 2024. 

Innovationslabor: Ideengeber und Innovationstreiber

Kiubo ist mehr als ein Bausystem. Dabei versteht sich Kiubo selbst als Innovationslabor, Ideengeber und Innovationstreiber. Kiubo arbeitet mit lokalen als auch internationalen Know-how-Trägern zusammen, um gemeinsam das Thema Wohnen der Zukunft zu erforschen. Kiubo organisiert selbst Veranstaltungen zu diesem Thema, nimmt aber auch an externen Veranstaltungen und Formaten teil, um Impulse zu geben, aber auch um sie zu erhalten. So war Kiubo im vergangenen Jahr Teil vieler Veranstaltungen und organisierte im Mai 2023 anlässlich des ersten Geburtstags eine Podiumsdiskussion zum Thema „Think Together: Wohnen der Zukunft“. „Es geht darum, das gesamte Konzept weiterzuentwickeln. Es geht um das Thema Wohnen der Zukunft, das wir als Innovationslabor auf verschiedenen Ebenen behandeln“, so Schaffer. 

Im Sommer wird auch die Eröffnung des neuen Kiubo-Büros im Erdgeschoss in der Starhemberggasse folgen.  „Bei der Entwicklung des Büroprojektes haben wir uns intensiv mit dem Thema New Work und den Arbeitsplätzen der Zukunft und deren Bezug zum Wohnen auseinandergesetzt. Wir sehen das Büro als Ort der Begegnung, der Kreativität, der Offenheit und der Kommunikation – als Innovationslabor zum Thema Wohnen“, freut sich Stadtschreiber auf das neue Büro.

Das Kiubo-System wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. „Wir versuchen die Aufmerksamkeit, die sich daraus ergibt, natürlich zu nutzen. Das bringt uns insofern sehr viel, da wir als Innovationsgeber mit vielen Menschen ins Gespräch kommen und mit ihnen über die Zukunft des Wohnens diskutieren können. Die Preise sind eine sehr gute Bestätigung, da es zeigt, dass die Projekte wirklich sehr innovativ sind und klare Antworten auf die Herausforderungen im Wohnbausektor geben. Das ist ein Zeichen, dass wir auf einem guten Weg sind“, meint Schaffer. 

Die Zukunft des Wohnbaus

Auf die Frage, wie die Zukunft im Wohnungsbau aussieht und ob sich der Modulbau durchsetzen kann, meinen sowohl Schaffer als auch Stadtschreiber, dass sich der Modulbau langfristig durchsetzen wird. Bedingt durch die Anforderungen an die Qualität und Arbeitssicherheit. Auch der Facharbeitermangel trägt dazu bei. Das modulare Bauen hat außerdem den Vorteil, dass es viel schneller ist als das konventionelle Bauen. „Und gerade in einer Zeit, wo Zinsen relevant werden, ist es ein großes Thema, dass der Bau an Geschwindigkeit aufnimmt. Es wird sicher kommen. Fix ist natürlich nicht, in welcher Form das sein wird. Kiubo kann eine Antwort darauf sein. Wir hoffen, dass es eine ist, die sich breit durchsetzt“, meint Stadtschreiber.  

Ziele

Ziele für die nächsten Jahre sind gesetzt: Die Weiterentwicklung von Kiubo und die Umsetzung möglichst vieler Projekte, die zeigen, dass die Idee funktioniert. Wünsche für Kiubo und die Zukunft? „Unser Wunsch ist es, dass es uns trotz der schwierigen Stimmung in der Baubranche und der schwierigen Marktlage gelingt, diese innovative und visionäre Idee umzusetzen“, so Stadtschreiber. Und ergänzt „denn Kiubo ist für mich ein städtebauliches Konzept der Zukunft“.

Bildtext: Florian Stadtschreiber und Hans Schaffer, beide Geschäftsführer der Kiubo GmbH
Wohnen in der Stadt mit Kiubo
Wohnen am Land mit Kiubo
Einschub eines Moduls in das Kiubo-Gebäude
Fotocredit: Kiubo GmbH 

Über Kiubo

Bezugnehmend auf Le Corbusier mit seinem Maison Dom-Ino und weiteren Ansätzen vieler Architekten und Architektinnen entwickelte die ÖWG Wohnbau gemeinsam mit dem Grazer Architekturbüro Hofrichter-Ritter das Kiubo-System. Unter dem Titel Flexiliving wurde das Konzept erstmals auf der Architekturbiennale 2021 präsentiert. Ein Prototyp wurde von ÖWG Wohnbau in Kooperation mit Hofrichter-Ritter Architekten und Kulmer Holzbau in Pischelsdorf (Steiermark) realisiert, der heute Teil des mehrgeschossigen Kiubo-Hauses in der Starhemberggasse in Graz ist. Die Fertigstellung und Übergabe dieses ersten Geschosswohnbaus im Kiubo-System an die Bewohnerinnen und Bewohner erfolgte im Oktober 2021. Auf Grund der erfolgreichen Umsetzung dieses Innovationsprojektes wurde 2022 zur Realisierung weiterer Projekte das Unternehmen Kiubo GmbH gegründet.

Mehr unter www.kiubo.eu   

Pressekontakt Kiubo
Dr. Alexandra Vasak, Reiter PR
Praterstraße 1 | weXelerate Space 12 | 1020 Wien
T: +43 699 120 895 59
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