28. September 2023
tarife.at
tarife.at: Günstigeres mobiles Internet im Westbalkanraum ab Oktober
Ab 1. Oktober 2023 tritt das Roamingabkommen zwischen der EU und dem Westbalkan in Kraft. Um nicht in eine Kostenfalle zu tappen, bleibt allerdings weiterhin ein Tarif mit passenden Roamingeinheiten empfehlenswert.
38 Telekommunikationsanbieter aus der EU und den Westbalkanstaaten haben vergangenen Dezember eine freiwillige Vereinbarung zur Senkung der Roaming-Aufschläge zwischen der EU und den westlichen Balkanstaaten geschlossen. Welche Anbieter dies im Detail betrifft, ist durch die Europäische Kommission noch nicht veröffentlicht. Dazu gilt die Vergünstigung nicht automatisch für alle Tarife: Die Betreiber haben sich lediglich darauf geeinigt, dass nur mindestens ein Produkt zur Verfügung gestellt werden muss, welches die entsprechenden Kostengrenzen für Datenroaming enthält. Um vergünstigtes Roaming zu erhalten, muss ein Zusatzpaket aktiviert werden.
tarife.at hat bei den Anbietern nachgefragt: In Österreich hat Magenta das Abkommen unterzeichnet, A1 und Drei jedoch nicht. A1 gab allerdings bekannt sich freiwillig an die Konditionen halten zu wollen.
„Nach wie vor sollte man bei Aufenthalten in diesen Ländern ein Auge auf die Kosten haben. Auch sollte man nicht darauf vertrauen, dass der Tarif automatisch günstiges Roaming im Balkanraum bietet, sondern genau prüfen, ob ein Zusatzpaket dafür notwendig wäre, damit man nicht von teuren Mehrkosten überrascht wird”, erklärt Dipl.-Ing. Maximilian Schirmer, Geschäftsführer von tarife.at.
Die Staaten des Westbalkan bilden seit 2017 einen eigenen Roaming-Verbund, in dem es auch gegenseitiges Roaming ohne Aufpreis gibt – ganz wie EU-Tarife innerhalb der EU. Doch mit einem Tarif aus der EU gab es bisher teure Aufschläge für aktives und passives Roaming, da die Westbalkanländer nicht zur EU-Zone zählen. Nun stehen Änderungen an: Roaming in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien soll künftig günstiger werden. Bis 2028 sollen die Preise für Datenroaming schrittweise gesenkt werden: 18 Euro ab dem 1. Oktober 2023, 14 Euro ab 2026 und 9 Euro ab 2028. Auch Telefonieren und SMS-Versand innerhalb dieser Länder soll künftig deutlich günstiger werden. Der Haken daran: Es gilt nicht wie das EU-Roamingabkommen automatisch für alle EU-Tarife.
Achtung, nur mit passendem Paket günstig
Automatisch günstiges Roaming am Balkan gibt es leider weiterhin nicht. Die Kostengrenzen gelten zumeist nicht bei regulären Tarifen, sondern ausschließlich, wenn ein entsprechendes Produkt gewählt wird, das über Einheiten nach Südosteuropa verfügt. Dies wird über Zusatzpakete ermöglicht, die häufig eine Woche Gültigkeit haben.
Magenta hat das Abkommen zum Westbalkanroaming unterzeichnet. Um in den Genuss der Kostengrenzen zu kommen, muss ein Zusatzpaket aktiviert werden. Ab sofort gibt es drei Magenta Travel & Surf- Pakete Balkan, die in den Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, Ukraine, Moldawien für sieben Tage verwendet werden können: Small mit 100 MB zu 2 €, Medium mit 500 MB zu 9 € und Large mit 1 GB zu 15 €.
A1 hat das Abkommen nicht unterzeichnet, möchte sich daran aber freiwillig halten. Hierfür kann ein Zusatzpaket gebucht werden, das Südosteuropa inkludiert, wie zum Beispiel das Paket A1 Roaming Woche um 14,90 € für 100 Minuten, 100 SMS und 100 MB wöchentlich oder das Roaming Datenwoche L um 17,90 € für 1 GB Daten wöchentlich: Die Zusatzpakete sind für sieben Tage innerhalb der Länder Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und weiterer Länder in Europa und Südamerika gültig.
Auch Drei hat das Abkommen für den Westbalkan nicht unterzeichnet, doch gibt es hier das Paket Drei Wochenticket für 9 € pro Land für sieben Tage zu 500 MB Roaming in Serbien, Bosnien und Herzegowina oder anderen Ländern. Bei den kleineren Anbietern ist die Verfügbarkeit sehr unterschiedlich: Bei Red Bull Mobile und bob gibt es eigene Pakete, bei anderen hingegen nicht.
Vorsicht bei Auslandstelefonie
Die neue Regelung ist erfreulich, allerdings noch stark ausbaufähig. Nun heißt es weiterhin aufpassen, denn bei Nutzung in Südosteuropa kann es ohne Zusatzpaket empfindlich teuer werden. Auch gilt es Roaming und Auslandseinheiten nicht zu verwechseln, denn Anrufe und SMS von Österreich in einen Westbalkanstaat bleiben relativ teuer, wenn sie nicht im Tarif enthalten sind. Vor allem bei regelmäßigen Aufenthalten und häufigen Telefonaten von Österreich nach Südosteuropa kommt ein Tarif mit Auslandseinheiten meist günstiger.
Die günstigsten Tarife mit Einheiten in und im Balkanraum:
- Magenta Mobile Sim Only S um 17,75 € monatlicher Effektivpreis beinhaltet 1.000 Minuten, 1.000 SMS und 40 GB Datenvolumen. Innerhalb der EU können 1.000 Minuten, 1.000 SMS und 17 GB im Roaming genutzt werden. Zusätzlich stehen 50 Minuten, 50 SMS und 100 MB in Bosnien, Serbien, Türkei, USA, Kanada und der Schweiz und von diesen Ländern nach Österreich zur Verfügung.
- MTEL Viola Mobile Team um 17,77 € monatlicher Effektivpreis beinhaltet unlimitierte Minuten/SMS und 77 GB Datenvolumen. Alle Minuten und SMS können auch von Österreich in die Schweiz, nach Nordmazedonien, Serbien, BiH und Montenegro (mit der Einschränkung in die Netze MTEL, mts) genutzt werden. Im Roaming dürfen alle Minuten, SMS und das gesamte Datenvolumen in der EU, sowie in der Schweiz, Nordmazedonien, Serbien, BiH und Montenegro (Einschränkung Netze MTEL) genutzt werden. Zusätzlich gibt es 7 GB im Kosovo, der Türkei, Israel, Albanien, Russland und Ägypten. MTEL nutzt das Netz von A1.
- Drei Unlimited M um 35,70 € monatlicher Effektivpreis beinhaltet unlimitierte Minuten, SMS und Datenvolumen. Innerhalb der EU können unlimitierte Minuten/SMS und 33 GB im Roaming genutzt werden. Zusätzlich stehen 120 Minuten nach sowie in der Schweiz, Türkei, USA und UK zur Verfügung, sowie 250 MB in der Schweiz, Türkei, USA, UK, Bosnien und Serbien.
Weiterführender Link:
Auslands- und Roaming Pakete – Telefonieren und Surfen im Ausland mit Zusatzpaket
Über tarife.at
Über 20 Millionen durchgeführte Vergleiche und monatlich rund 400.000 BesucherInnen machen tarife.at zu Österreichs größtem Vergleichsportal am heimischen Mobilfunk- und Telekommunikationsmarkt. Das 100-prozentige Tochterunternehmen von Geizhals.at finanziert sich durch Vermittlungsprovisionen und Werbeeinnahmen. Auf dieser Basis wächst tarife.at seit der Gründung im Jahr 2012 kontinuierlich. Im Juni 2019 wurde Gründer und Geschäftsführer DI Maximilian Schirmer vom Wirtschaftsmagazin Forbes unter die „30 under 30“ im DACH-Raum gekürt. Seit April 2023 bietet das einzige Tarifvergleichsportal mit „RTR-Gütesiegel“ auch Vergleiche für den Strom- und Gasmarkt an.
Rückfragehinweis
Mag. Karin Brandner
Reiter PR
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Dipl.-Ing. Maximilian Schirmer
Geschäftsführer tarife.at