19. Dezember 2022

EcoAustria

EcoAustria Competitiveness Index: Wirtschaftsstandort Österreich verschlechtert sich im internationalen Vergleich

Österreichs Ökonomie bleibt aktuell nicht von den internationalen Entwicklungen verschont. Zur Messung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes wird am Wirtschaftsforschungsinstitut von EcoAustria der Competitiveness Index (ECI) herangezogen. Dieser  berücksichtigt die Exporte, Investitionen und Arbeitsproduktivität der einzelnen Länder und stellt sie in den internationalen Vergleich. Eine aktuelle Kurzanalyse des Instituts, in der bereits Daten des dritten Quartals 2022 miteinbezogen wurden, weist dabei eine Verschlechterung des österreichischen Indexwerts von 104,6 im zweiten Quartal auf 103 im dritten Quartal 2022 aus. Damit liegt der heimische Wirtschaftsstandort zwar weiterhin im Mittelfeld der europäischen Vergleichsökonomien, verschlechtert sich jedoch verglichen zu 30 Wirtschaftsräumen von Rang 12 auf Rang 17.

Rückgang bei Bruttoanlageinvestitionen
Zurückzuführen ist dieser Rückgang des Indexwerts vor allem auf die Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen. In Österreich sind diese nämlich relativ zum BIP von 26,2 Prozent im ersten, auf 24,4 Prozent im dritten Quartal 2022 gesunken. In vergleichbaren Ländern wie etwa Frankreich oder Schweden sind diese hingegen von 24,6 Prozent auf 25,2 Prozent beziehungsweise von 26,4 Prozent auf 27,5 Prozent gestiegen.

Verschlechterung bei Nettoexporten
Ein Rückgang war im dritten Quartal auch bei den Nettoexporten zu verzeichnen. Betrugen diese im zweiten Quartal 2022 noch 2,2 Prozent des BIP, waren es im dritten Quartal nur noch 1,7 Prozent. Entscheidend ist dabei der Rückgang der Bruttoexporte von 60,9 Prozent des BIP auf 59 Prozent. Zwar sind zugleich auch die Bruttoimporte von 58,7 Prozent auf 57,3 Prozent gesunken, dies jedoch in geringerem Ausmaß als die Bruttoexporte.

Trend bei Arbeitsproduktivität stabil, aber langsam
Bei der realen Arbeitsproduktivität kann Österreich mit einem Indexwert von 106,7 im dritten Quartal 2022 seine Position aus dem zweiten Quartal 2022 behaupten. Die längerfristige Entwicklung der Arbeitsproduktivität ist zwar im Trend positiv, jedoch nur bei geringen Wachstumsraten. Mit dem aktuellen Indexwert belegt Österreich lediglich Rang 15 unter den 30 betrachteten Wirtschaftsräumen. Österreich liegt damit knapp über den Vergleichswerten der EU-27 Mitgliedstaaten (105,3) bzw. der Eurozone (103,8), auch wenn sich gerade die neuen EU-Mitgliedstaaten vor dem Hintergrund technologischer und wirtschaftlicher Aufholprozesse durch ein beschleunigtes Produktivitätswachstum auszeichnen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zuletzt verschlechtert hat. Dabei kann sich Österreichs Wirtschaft in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld noch im Mittelfeld halten. Für eine längerfristig positive Entwicklung benötigt es möglichst stabile Rahmenbedingungen und verlässliche Perspektiven, wie EcoAustria Experte Nikolaus Graf erklärt: „Der Ausbau der Infrastruktur bei erneuerbaren Energien, eine verstärkte Integration des europäischen Energiemarktes sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren für Anlagen der Energieerzeugung stellen einen nutzvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit dar.“

Mehr zur Methodik des ECI finden Sie hier.
Zum ECI Visualisierungstool geht es hier.

Weitere Informationen unter https://ecoaustria.ac.at/update-eci-2022q3/ bzw. im Anhang.

Pressekontakt:
Thomas Reiter, Reiter PR
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